Mit Erleichterung hat die Piratenpartei die Entscheidung der unteren Denkmalschutzbehörde zum Abriss des Oranienburger Speichers zur Kenntnis genommen. Zuvor hatte die Behörde des Landkreises dem Investor mitgeteilt, dass man ihm einen Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes „nicht in Aussicht stellen“ könne. Dieser hatte Ende August mit Verweis auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit des Gebäudes und zu erwartende Kostensteigerungen bei der Sanierung einen entsprechenden Antrag gestellt. Das gesamte Projekt, welches neben der Sanierung des Speichers auch die Errichtung zahlreicher Neubauwohnungen beinhaltet, müsse jedoch als Einheit betrachtet werden, so die Denkmalschutzbehörde. Auch sei dem Investor der Zustand des Gebäudes bereits zum Kaufzeitpunkt bekannt gewesen.
„Damit teilt die untere Denkmalschutzbehörde grundsätzlich unsere Einschätzung“, kommentiert Thomas Ney, Stadtverordneter für die Piraten, die Mitteilung. Ein endgültiger Beschluss stehe aber noch aus. „Die vorläufige Entscheidung der Denkmalschutzbehörde verschafft der Stadt etwas Zeit. Der Kampf um den Erhalt des Gebäudes und eine sinnvolle Nachnutzung geht aber weiter“, gibt Ney zu bedenken. Aus diesem Grund werde seine Fraktion den Antrag auf eine Resolution zum Erhalt des Speichers in der Stadtverordnetenversammlung auch aufrecht erhalten. Er hoffe dabei auf eine breite Unterstützung aus allen Fraktionen, so Ney weiter. Ein eindeutiges Votum könne auch gegenüber der Denkmalschutzbehörde noch einmal die Bedeutung des Gebäudes unterstreichen. Nur wenn dessen dauerhafter Erhalt nicht zur Disposition stehe, könne man mit dem Investor sinnvoll über Alternativkonzepte diskutieren. So könne beispielsweise geprüft werden, ob zumindest ein Teil des Gebäudes zu Wohnungen umgebaut werden und das Erdgeschoss als Laden- oder Kitafläche genutzt werden kann. Erst wenn entsprechende Machbarkeitsstudien vorliegen, könne man mit dem Investor über mögliche Finanzierungskonzepte sprechen. „Der Ball liegt eindeutig im Feld der TAS-Gruppe, die mit dem Erwerb des Gebäudes wissentlich eine hohe Verpflichtung eingegangen sei. Wir erwarten, dass man sich dieser stellt“, erklärt Ney abschließend.