Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat die TAS-Unternehmensgruppe aus Hamburg in der Angelegenheit des Oranienburger Speichers Klage gegen den Ablehnungsbescheid der Denkmalschutzbehörde eingereicht. Der Investor will damit erreichen, dass das seit 1995 denkmalgeschützte Gebäude abgerissen werden darf. Zuvor hatte der Landkreis dies mit Verweis auf die historische Bedeutung des 1918 errichteten, ehemaligen Getreidespeichers abgelehnt. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll die TAS-Gruppe eine renommierte und auf entsprechende Klagen spezialisierte Anwaltskanzlei mit der Durchsetzung ihrer Interessen beauftragt haben.
Dazu Thomas Ney, Stadtverordneter der Piraten:
„Die Piratenpartei lehnt den Abriss des stadtbildprägenden Gebäudes unverändert ab. Die historische Bausubstanz Oranienburgs darf nicht den Profitinteressen eines millionenschweren Investors geopfert werden. Ich vertraue darauf, dass die zuständigen Richter dies am Ende ähnlich beurteilen werden. Zugleich fordern wir den Investor auf, mit der Stadt in konstruktive Gespräche zum Erhalt des Gebäudes einzutreten.“
Thomas Ney, Stadtverordneter der Piraten
Bereits im November letzten Jahres hatte sich die Stadtverordnetenversammlung von Oranienburg auf Antrag der Piraten per Resolution mit großer Mehrheit zum Erhalt des Oranienburger Speichers bekannt. Recherchen des Stadtverordneten Thomas Ney hatten zudem zutage gefördert, dass der Speicher in den 1920er und frühen 1930er Jahren dem jüdischen Kaufmann Max Lazarus gehörte, der später von den Nationalsozialisten enteignet, deportiert und ermordet wurde. An sein Schicksal soll künftig eine Gedenktafel am Speicher erinnern.